Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluss der Welt. (Gottfried Keller)
Es gibt bei beiden Geschlechtern solche Raub- und Wechseltiere, die nur dann glücklich sind, wenn sie erst ein fremdes Glück zerstört haben. (Gottfried Keller)
Mag's in der Brust stürmen und wogen, der Atem in der Kehle stocken! Der Kopf soll oben bleiben bis in den Tod! (Gottfried Keller)
Und bin ich des Griechischen müde // Mich lockt die luft'ge Moschee; // Ich kleide in maurische Schnörkel // Mein europäisches Weh. (Gottfried Keller)
Der Mensch soll nicht tugendhaft, nur natürlich sein, so wird die Tugend von selbst kommen. (Gottfried Keller)
Im Notfall bindet der Bauer den Schuh mit Seide. (Gottfried Keller)
In der Sprache, mit der man geboren, welche die Väter gesprochen, denkt man sein ganzes Leben lang, so fertig man eine andere spricht; und dies anders zu wünschen, die Sprache, in der man sein Geheimstes denkt, vergessen zu wollen, zeigt, wie tief man getroffen ist und wie sehr man gerade diese Sprache liebt. (Gottfried Keller)
Achte jedes Mannes Vaterland, doch das deinige liebe! (Gottfried Keller)
O wie lieb ist die Arbeit, wenn man dabei an etwas Liebes zu denken hat und sicher ist, am Sonntag mit ihm zusammen zu sein. (Gottfried Keller)
Da nickten, spottend mein, die schwanken Tannen, // Auch höhnend sah das niedre Moos empor // Mit seinen Würmern, die geschäftig spannen, // Und lachend brach das Firmament hervor. (Gottfried Keller)
Es würde vieles erträglicher werden, wenn man weniger selbstzufrieden wäre bei uns und die Vaterlandsliebe nicht immer mit der Selbstbewunderung verwechselte! (Gottfried Keller)
Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts; ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts. (Gottfried Keller)
Auch was wir aufgeben, müssen wir mit freier Wahl aufgeben, nicht wie der Fuchs die Trauben. (Gottfried Keller)
Auch der demütigste Mensch glaubt und hofft innerlich immer mehr, als er auszusprechen wagt. (Gottfried Keller)
Er nannte sich selbst einen Philosophen, weshalb ihm dieser Name allgemein zuteil wurde, denn sein Wesen und Treiben war in allen Stücken absonderlich. (Gottfried Keller)
Diene deinen Freunden, ohne zu rechnen. (Gottfried Keller)
Die Zeit geht nicht, sie stehet still, / Wir ziehen durch sie hin; / Sie ist ein Karavanserai, / Wir sind die Pilger drin. (Gottfried Keller)