Die wissenschaftliche Diskussion über das Problem der wirtschaftlichen Macht dreht sich in der Regel um die Frage, ob das 'ökonomische Gesetz' oder die 'Politische und wirtschaftliche Macht' den Wirtschaftsprozeß entscheidend bestimmt. [...] Die Antithese und Fragestellung, die in ihr steckt, ist wenig fruchtbar und sollte verschwinden. Erste Aufgabe der Nationalökonomie ist es, die konkreten Tatbestände, die wirtschaftliche Macht begründen, aufzudecken und die Auswirkungen wirtschaftlicher Macht in concreto zu untersuchen. (Von hier aus ergeben sich zugleich ungemein wichtige Einsichten für die Gestaltung der Wirtschaftsverfassung.) [...] Eine geistesgeschichtliche Untersuchung über die Haltung der Nationalökonomie zum Phänomen wirtschaftlicher Macht von den Merkantilisten bis heute fehlt. (Walter Eucken)